In diesem Beitrag geht es um das Gesetz Gottes. Was ist Gottes Gesetz? Seit wann existiert es und aus welchem Grund? Und welche Bedeutung hat dies alles für unser Leben?
2. Mose 20:2-17
Das Gesetz Gottes existierte bereits, bevor die Menschen erschaffen wurden. Es war für heilige Wesen gedacht, sogar Engel richteten sich danach. Nach dem Sündenfall blieben die Grundsätze der Gerechtigkeit unverändert. Vom Gesetz wurde nichts weggenommen, nicht eines der heiligen Gebote konnte verbessert werden. Und so wie es von Anfang an bestand, wird es weiterbestehen durch die endlosen Zeitalter der Ewigkeit. „Längst weiß ich aus deinen Mahnungen, dass du sie für ewig gegründet hast,“ sagt der Psalmist. Psalm 119,152, Ellen White, FG1 232
Gottes Gesetz im himmlischen Heiligtum ist die große Urschrift, wovon die auf steinerne Tafeln geschriebenen und in die Bücher Mose verzeichneten Gebote eine genaue Abschrift waren. Alle, die diese wichtige Wahrheit verstehen lernten, kamen auf diese Weise dahin, die Heiligkeit und Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes zu erkennen. Wie nie zuvor wurde ihnen die Kraft der Worte des Heilands verständlich. “Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen, der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen von dem Gesetz, bis es alles geschieht.” Matthäus 5:18 Das Gesetz Gottes, eine Offenbarung seines Willens, ein Abbild seines Wesens, muss als treuer Zeuge ewig bestehen. Auch nicht ein Gebot ist aufgehoben; nicht der kleinste Buchstabe oder Tüpfel ist verändert worden. Der Psalmist sagt: “Herr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist.” Psalm 119:89 “Alle seine Gebote sind rechtschaffen. Sie werden erhalten, immer und ewiglich.” Psalm 111:7.8, Ellen White, GK366
Das Gesetz Gottes ist von seinem innersten Wesen her unveränderlich. Es ist eine Offenbarung des Willens und Charakters seines Urhebers. Gott ist Liebe und sein Gesetz ist Liebe. Die beiden großen Grundsätze des Gesetzes sind Liebe zu Gott und Liebe zum Menschen. »So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.« (Römer 13,10) Das Wesen Gottes ist Gerechtigkeit und Wahrheit, so auch das seines Gesetzes. Der Psalmist sagt: »Dein Gesetz ist Wahrheit« (Psalm 119,142), »alle deine Gebote sind recht“ (Psalm 119,172). »So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.« (Römer 7,12) Solch ein Gesetz, das der Ausdruck des Geistes und Willens Gottes ist, muss so lange Bestand haben wie sein Urheber.
Es ist das Werk der Bekehrung und Heiligung, die Menschen dadurch mit Gott zu versöhnen, dass sie mit den Grundsätzen seines Gesetzes in Übereinstimmung gebracht werden. Am Anfang wurde der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Die Grundsätze der Gerechtigkeit waren ihm ins Herz geschrieben. Doch die Sünde entfremdete ihn seinem Schöpfer. Er spiegelte nicht länger das göttliche Ebenbild wider. Sein Herz stand den Grundsätzen des Gesetzes Gottes feindlich gegenüber. “Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.” (Römer 8:7) Doch “also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab”, (Johannes 3:16) damit der Mensch mit Gott versöhnt werde. Durch die Verdienste Christi kann er mit seinem Schöpfer wieder vereint werden. Sein Herz muss durch die göttliche Gnade erneuert werden. Er muss neues Leben von oben bekommen. Diese Umwandlung ist die Wiedergeburt, ohne die-wie Jesus sagt- niemand das Reich Gottes sehen kann. Ellen White, GK393
Das Gesetz Gottes reicht bis zu jenen geheimen Absichten, die, obwohl sie sündig sein könnten, zwar auf die leichte Schulter genommen werden, in Wirklichkeit jedoch die Grundlage und den Prüfstein des Charakters darstellen. Das Gesetz ist der Spiegel, in den der Sünder schauen muss, wenn er ein wahrheitsgemäßes Bild seines moralischen Charakters erhalten möchte. Und wenn er sich durch diesen großen Maßstab der Gerechtigkeit verurteilt sieht, muss sein nächster Schritt darin bestehen, seine Sünden zu bereuen und von Christus Vergebung zu erbitten. Weil sie das versäumen, versuchen viele den Spiegel zu zerbrechen, der ihnen ihre Fehler offenbart, um auf diese Weise das Gesetz ungültig zu machen, das ihnen die Mängel in ihrem Leben und ihrem Charakter aufzeigt. Ellen White, FG1 231
Der erste Schritt in der Versöhnung mit Gott ist die Überzeugung von der Sünde. “Die Sünde besteht in der Übertretung des Gesetzes.“ „Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ 1.Johannes 3,4 (v. Eß) und Grundtext: Römer 3,20. Um seine Schuld zu erkennen, muss sich der Sünder nach Gottes großem Maßstab der Gerechtigkeit prüfen. Das Gesetz ist ein Spiegel, der die Vollkommenheit eines gerechten Charakters zeigt und den Menschen befähigt, seine Fehler einzusehen. Ellen White, EWD13
Gottes Gesetz ist die Leitlinie, nach der das Leben und der Charakter des Menschen im Gericht gemessen werden. Der Weise Mann sprach: “Fürchtet Gott und haltet seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.” Prediger 12:13 Und der Apostel Jakobus ermahnte seine Brüder: “Redet so und handelt so, wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.” Jakobus 2:12
Durch dieses Gesetz, das Engel regiert und das Reinheit der aller geheimsten Gedanken, Wünsche und Pläne fordert, das „fest für immer und ewig“ (Psalm 111,8) steht, wird am rasch herannahenden Tag Gottes die ganze Welt gerichtet. Die Übertreter mögen sich einbilden, dass der Höchste nichts weiß, dass der Allmächtige sich nicht darum kümmert: Er wird ihnen gegenüber nicht immer Nachsicht üben. Bald werden sie den Lohn für ihre Taten erhalten, den Tod, der der Sünde Sold ist. Die Gerechten dagegen, die das Gesetz gehalten haben, werden durch die Perlentore in die himmlische Stadt eingelassen und mit ewigem Leben und ewiger Freude in der Gegenwart Gottes und des Lammes beschenkt. Ellen White, GK405, FG1 232
Wir leben in einem Zeitalter großer Gottlosigkeit. Eine Vielzahl von Menschen hängt sklavisch an bösen Gebräuchen und üblen Gewohnheiten, und die Fesseln, die sie binden, sind nur schwer zu zerbrechen. Unrecht überschwemmt die Erde wie eine Flut. Täglich ereignen sich unbeschreibliche Verbrechen, und dennoch werden Männer, die behaupten, Wächter auf den Mauern Zions zu sein, lehren, dass das Gesetz nur für die Juden gedacht war und mitsamt all den herrlichen Vorrechten, die das Zeitalter des Evangeliums ankündigten, vergangen ist. Besteht nicht eine Verbindung zwischen der vorherrschenden Gesetzlosigkeit und Kriminalität und der Tatsache, dass Verkündiger behaupten und lehren, dass das Gesetz keine verbindliche Gültigkeit mehr besitzt? Die verurteilende Macht des Gesetzes Gottes bezieht sich nicht nur auf Dinge, die wir tun, sondern auch auf Dinge, die wir nicht tun. Wir können uns nicht damit rechtfertigen, dass wir, der Forderung Gottes entsprechend, gewisse Dinge meiden. Wir müssen nicht nur aufhören, Böses zu tun, sondern lernen, Gutes zu tun. Gott hat uns Fähigkeiten gegeben, die wir dazu nutzen sollten, gute Werke zu tun; und wenn wir diese Fähigkeiten nicht gebrauchen, werden wir ganz sicher als böse und faule Knechte betrachtet werden. Wir mögen keine schwerwiegenden Sünden begangen haben, solche Anklagen gegen uns mögen nicht in dem Buche Gottes verzeichnet sein, doch die Tatsache, dass unsere Taten nicht als rein, gut, würdig und edel aufgeführt sind — was zeigt, dass wir die uns geschenkten Talente nicht genutzt haben —, führt zu unserer Verurteilung. FG1 231 232
Bei der Wiedergeburt wird das Herz in Harmonie mit Gott, in Einklang mit seinem Gesetz gebracht. Ist diese gewaltige Umgestaltung im Herzen des Sünders erfolgt, so hat er den Weg vom Tode zum Leben, von der Sünde zur Heiligkeit, von der Übertretung und Empörung zum Gehorsam und zur Treue beschritten. Ellen White, EWD13